Gedanken zum Eingliedern von Neuankömmlingen und zum täglichen Leben im Offenstall

Wildpferde leben in ihrer natürlichen Umgebung in eher kleineren Familienverbänden von 4-8 Pferden, weshalb wir auf zwei eher kleinere Gruppen, anstatt einer großen setzen.

 

Unser Wunsch ist es, für unsere Pferde eine langfristig gut funktionierende Gruppe zusammen zu stellen. Trotzdem lässt es sich nicht vermeiden, dass ab und an ein Pferd geht und ein anderes kommt.

 

Das ist nicht einfach. Sowohl für die bestehende Herde, als auch für den Neuankömmling. Um allen das Zusammenführen so angenehm und stressfrei als möglich zu gestalten, bezieht das neue Pferd am Anfang einen separaten Bereich, der das gegenseitige Kennenlernen ermöglicht, aber durch die räumliche Trennung Kabbeleien großteils verhindern kann.

 

Ist das neue Pferd bzw. die neue Umgebung genug bestaunt, ist es meistens schon nach ein paar Tagen möglich das neue Pferd stückchenweise in die Herde zu integrieren.

Wie und wie schnell das Zusammenführen funktioniert, lässt sich pauschal natürlich nicht beantworten und kommt auf das einzelne Pferd und die Herde an.

 

Ruhe und Geduld stehen hier an oberster Stelle.

 

Natürlich kann es trotzdem immer mal wieder vorkommen, dass es zu kleineren Kabbeleien kommt, ein Pferd einen Biss oder Tritt kassiert und das große Quietschen ausbricht.

Diese Dinge gehören zum Herdenleben nun mal dazu. Pferde kommunizieren auf ihre eigene Art und Weise und machen sich so die Rangordnung aus.

Ernste Verletzungen gibt es dabei aber kaum und ungefährlicher ist auch der gemeinsame Koppelgang von Boxenpferde nicht.

 

Wichtig ist auch genug Platz während der Integrationsphase, weshalb wir am liebsten neue Pferde eingliedern, wenn Sommerweide oder Winterkoppel zusätzlich zum großzügigen Paddock geöffnet sind.

 

Eingliederung also Sommer oder Winter?

Nicht ganz. Ein Pferd aus einem Offenstall oder ähnlicher Haltung nehmen wir natürlich gerne das ganze Jahr über auf. Die Eingliederung gestaltet sich natürlich auf der Koppel einfacher, ist aber mit Ruhe, Fingerspitzengefühl und Zeit auch am Paddock gut machbar.

Bei Pferden, die aus Boxenhaltung kommen, ist es allerdings sinnvoll sie im Frühjahr oder spätestens im Sommer in den Offenstall umzustellen, damit sie genügend Zeit haben, sich an die neuen Bedingungen, an Wind und Wetter anzupassen und so für den ersten Winter "draußen" gerüstet sind.

 

Was in Herdenhaltung und besonders bei der Integration, um die Sicherheit unserer Lieblinge zu gewährleisten, ein No-Go ist, sind Hufeisen. In der "heißen Phase" mit Neuankömmlingen, aber auch bei hin und wieder auftauchenden Meinungsverschiedenheiten von Alteingesessenen, könnten Hufeisen gefährlich werden und zu gröberen Verletzungen führen.

Ein zusätzliches Risiko besteht für Eisenträger außerdem durch die Verwendung von Heunetzen bei der Fütterung, weshalb wir ganz klar Barhufpferden den Vorzug vor beschlagenen Pferden geben müssen.

Unsere Paddocks bieten für Barhufpferde durch unterschiedliche Böden ideale Voraussetzungen - gerne helfen wir euch wenn gewünscht bei der Umstellung!